35 Jahre Frauenliste Kronach – 30 Jahre Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach

Wir feiern uns“ – unter  diesem Motto veranstaltete die Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach ihr großes Jubiläum: 35 Jahre Frauenliste Stadt, 30 Jahre Frauenliste Landkreis, und über 70 Gäste waren gekommen.

Das Besondere an diesem Fest stellte Vorsitzende Martina Zwosta in ihrer Begrüßung heraus: Geladen seien nur Frauenlistenfrauen mit ihren Ehemännern und Partnern, auf offizielle  politische Grußworte werde bewusst verzichtet, auch sei kein Mitglied  durch eine  Ehrenurkunde besonders herausgestellt. Stattdessen erhalte jede Anwesende  zum Dank  ein Geschenk aus der Arnikastadt Teuschnitz. Als Ausnahme sei Ulrike Mahr eingeladen worden, die bei der Bürgermeisterwahl  2002  das Plakat für Ingrid Steinhäußer gestaltet hatte. Ebenso herzlich wurden Jeanette Dreßel und Klara Wolf als  Vertreterinnen des Landesverbands der Bayerischen Frauenlisten begrüßt, die extra angereist waren, um am Fest mit einem Beitrag teilzunehmen. 

Das Programm  begann mit einer launig-frechen Aufführung des Hofer Frauenkabaretts „INTAKT“, als passende Einstimmung auf einen gelungenen Abend mit einem bestens gelaunten Publikum. Anschließend wurde zu einem kostenfreien Büfett geladen.

Viele Erinnerungen tauchten auf, als die drei Vorsitzenden Martina Zwosta, Beate Schmidt und Katrin Dreefs einen ausführlichen Rückblick auf die Geschichte der Frauenliste gaben. Vorab aber gedachten sie in einer Schweigeminute der langjährigen Kreisrätin  Maria Gerstner, die im Dezember 2021 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war. 

 Im November 1989 im Jahr der Grenzöffnung gegründet, trat die Frauenliste  1990 erstmals mit einer Liste von 20 Frauen bei der Stadtratswahl an, damals noch unter dem Namen „FRAUEN IN DEN STADTRAT. Ihr Ziel war es, im männerdominierten Gremium weibliches Mitspracherecht einzufordern. Auf Anhieb gewann die Erstplatzierte Monika Wagler einen Sitz und wurde  Dritte Bürgermeisterin.

„Und das  ist unser Gütesiegel“, so Martina Zwosta,  „ein tiefes, gelebtes Wir-Gefühl, die Achtung unterschiedlicher Meinungen, eine ausgeprägte Konfliktfähigkeit und unser solidarischer Zusammenhalt.“  So verwunderte es nicht, dass im Herbst 1995 die Frauenliste  auf den Landkreis ausgeweitet wurde und es zur Gründung der Teuschnitzer Frauenliste kam.  Bis heute hätten die unterschiedlichsten Frauenlisten-Mandatsträgerinnen ihren Einfluss  eingebracht, immer mit dem Ziel, den Blickwinkel  von Frauen in den  Gremien zur Geltung zu bringen: Hedwig Schnappauf und Beate Schmidt im Stadtrat von Teuschnitz, Monika Wagler, Cornelia Masel-Huth, Ingrid Steinhäußer, Cilli Volk, Angela Degen, Martina Zwosta, Maria Gerstner, Petra Zenkel-Schirmer, Petra Wich-Knoten waren bzw.  sind die Vertreterinnen im Stadtrat bzw. Kreistag von Kronach.

Wofür hat sich die Frauenliste in den 35 Jahren  eingesetzt? Unter vielen anderen Punkten nannten die stellvertretenden Vorsitzenden Beate Schmidt und Katrin Dreefs auch folgende Beispiele: Vehementer, leider vergeblicher Einsatz gegen die Privatisierung der Frankenwaldklinik und gegen den Verkauf der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft, Unterstützung des Frauenhauses in Coburg,  Aushang von Notrufnummern für Frauen und Kinder in öffentlichen Bussen, jährliches Verleihen des „Goldenen Apfels“ für ehrenamtlich tätige Frauen im Landkreis, Gründungsmitglied beim Landesverband der Frauenlisten Bayern e.V., Mitsprache  im Verwaltungsrat des LCC durch Petra Zenkel –Schirmer, erfolgreicher Einsatz für ein Kinderstück bei den Rosenbergfestspielen, erfolgreicher  Einsatz für die Einführung eines Jugendparlaments,  Erweiterung der Richtlinien für die Sportförderung, Flohmärkte für den Erhalt des Friedhof-Engels in Teuschnitz, Ferienprogramm für Kinder, ebenfalls in der Arnikastadt, erfolgreiche Anträge für die Absenkung der Gehsteige und für ein überdachtes Bushäuschen bei den Supermärkten im Industriegebiet durch die Initiative der ehemaligen Stadtdelegierten Luitgard Mölter.

Als Ausklang des offiziellen Teils gab Ingrid Steinhäußer zum Ergötzen der Anwesenden „Anekdoten aus der Geschichte der Frauenliste“ zum Besten, wobei der beliebte Frauenlistenwitz wieder einmal für große Heiterkeit sorgte: Ein Ehepaar feiert gemeinsam seinen 60. Geburtstag. Da kommt eine gute Fee und  gewährt beiden einen Wunsch.  Die Frau sagt:  „Ich wünsche mir so eine schöne Feier auch im nächsten Jahr.“ Die gute Fee hebt den Zauberstab und der Wunsch wird in Erfüllung gehen. Der Mann sagt: „ Ich wünsche mir eine Frau, die 30 Jahre jünger ist.“ Die gute Fee hebt den Zauberstab – und der Mann ist 90 Jahre alt.“  

                                                                                                                      

Zum Foto:

 Organisatorinnen des Jubiläums:

Von links: Jeanette Dreßel und Klara Wolf (Bayerischer Landesverband), Martina Zwosta (Stadträtin und 1. Vorsitzende), Katrin Dreefs (3. Vorsitzende), Petra Wich-Knoten (Kreisrätin), Beate Schmidt (2. Vorsitzende), Petra Zenkel-Schirmer (Kreis-und Verbandsrätin), Hedwig Schnappauf (Stadträtin Teuschnitz)

Text: Ingrid Steinhäußer

Fotos: Petra Wich-Knoten