„Die Planungen für den Bundeskongress nehmen Gestalt an.“ Mit diesen Worten begrüßte stellvertretende Vorsitzende Beate Schmidt die Anwesenden der Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach zur Sitzung. Nachdem nun endgültig geklärt wurde, dass die mehrtägige Veranstaltung in den Tagungsräumen des Jugendhauses am Knock in Teuschnitz stattfinden kann, wurden Referentinnen angefragt. Mehrere Zusagen liegen bereits vor, sodass das Programm den Teilnehmerinnen genug ideellen Input bietet. Aber auch der Austausch zwischen den bundesweit anreisenden Frauenlisten, die Natur des oberen Frankenwaldes und als Ausklang eine Besichtigung der Stadt Kronach runden den Kongress Ende Juni 2024 ab. Zur Klärung und Organisation weiterer Details bildete sich ein mehrköpfiges Team unter Leitung von Beate Schmidt, die anmerkte, dass die Bewerbung der Kronacher Frauenliste um die Austragung des Bundeskongresses zwar eine Herausforderung, aber auch eine große Ehre sei.
Die Frauen besprachen weitere Termine der nächsten zwei Monate, wie zum Beispiel eine Spendenübergabe an das Frauenhaus Coburg, die Teilnahme am von der Gleichstellungsbeauftragten Lisa Gratzke erarbeiteten Programm rund um den Internationalen Frauentag am 08. März oder ein Lichtprojekt für „Kronach leuchtet“ im Schaufenster des Ateliers für Restaurierung von Petra Zenkel-Schirmer und im Schaufenster der Frauenliste.
Aber auch die politische Arbeit kam nicht zu kurz. Stadträtin Hedwig Schnappauf berichtete von der Problematik des ausgelaufenen Projektes „In der Heimat wohnen“ in Teuschnitz. Ausgiebig gesprochen wurde über die momentane Sanierung der Gottfried-Neukam-Mittelschule am Schulzentrum in Kronach. Derzeit werden die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Sanierungsmaßnahmen in einem Gebäude auf dem Loewe-Gelände unterrichtet.
Die einhellige Meinung aller Frauen war, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sei, mit dem im nächsten Jahr anstehenden Umzug in das sanierte Gebäude, der Einrichtung auch einen neuen Namen zu geben
Die Schule gibt sich ein vollkommen neues, hochmodernes pädagogisches Konzept und entwickelt sich zur Inklusionsschule. Dazu passe nicht der Name des bekennenden Nationalsozialisten und Hitlerverehrers Gottfried Neukam. Eine Person mit dieser Biografie könne kein Vorbild für Jugendliche sein.
Ingrid Steinhäußer bemerkte dazu, dass sich die Zeiten seit der unglücklichen Namensgebung grundlegend geändert hätten. Sie fragte sich, warum man damals nicht den Zeitgenossen von Gottfried Neukam ausgewählt hätte, nämlich Andreas Bauer, der als populärer „Bauern-Andres“ ein großer integrer Kulturträger war. Heute müssten die Verantwortlichen in Kronach wissen, dass bei der festlichen Einweihung der Mittelschule mit vielen auswärtigen Ehrengästen die tiefbraune Vergangenheit von Gottfried Neukam nicht länger verschwiegen werden könne. „Niemand verliert sein Gesicht und unsere Stadt verliert nicht ihren guten Ruf, wenn es heißt: Neue Schule – neuer Name!“