Keine Gewalt gegen Frauen – Aktionstag 25.11.2025


Alljährlich treffen wir uns am 25. November hier an der ROTEN BANK,
die wir im März 2024 am Kronacher Marienplatz im Rahmen einer öffentlichen Aktion aufgestellt haben, um auf das Thema

GEWALT GEGEN FRAUEN UND MÄDCHEN

aufmerksam zu machen.
Dieser Gedenktag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Diskriminierung und alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit zu schärfen und zu deren Bekämpfung aufzurufen.

Der 25. November ist im Gedenken an die Mirabal- Schwestern gewählt, drei Aktivistinnen aus der Dominikanischen Republik, die 1960 auf Anordnung des Landesherrn Rafael Trujillo brutal ermordet wurden.

Gewalt gegen Frauen ist kein Phänomen anderer Kontinente, anderer Kulturen oder alter Zeiten.
Es ist traurige Wirklichkeit für viele Frauen mitten in unserer Gesellschaft, auch in unserem Land, tagtäglich.

Jede vierte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt.
Betroffen sind Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten.

Pro Stunde werden etwa 15 Frauen Opfer von partnerschaftlicher Gewalt.
Fast jeden zweiten Tag tötet in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 859 Frauen und Mädchen Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten.

Fest steht: Femizide sind keine plötzlichen Handlungen, oftmals durchleiden Frauen jahrelang psychische, physische und sexualisierte Gewalt.


Viele Betroffene sind schwer traumatisiert.
Es kostet sie oftmals viel Überwindung um Anzeige zu erstatten.
Dann dauert es oft viel zu lange, bis ein Verfahren überhaupt eröffnet wird.

Viele Frauen, die Gewalt erleben, haben Schwierigkeiten am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Sie leiden unter Depressionen, vereinsamen, verarmen emotional und materiell.

Betroffene Frauen brauchen viel mehr Unterstützung.
Um Frauen wirksamer zu schützen, braucht es gut geschulte Ermittler und Ermittlerinnen, Richter und Richterinnen, aber auch einen anderen gesellschaftliche Umgang mit dem Thema, und gezielte Kampagnen.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist das im Februar dieses Jahres beschlossene Gewalthilfegesetz, das allerdings erst Anfang 2032 in Kraft treten soll, damit die Länder genug Zeit haben, ihre Hilfesysteme entsprechend auszubauen.

Am vergangenen Wochenende kündigten Bundesinnenminister Dobrindt und Bundesfamilienministerin Karin Prien bei der Vorstellung des Lagebildes des Bundeskriminalamtes zur Gewalt gegen Frauen Konsequenzen aus den Zahlen an. So seien die geplante Einführung der elektronischen Fußfessel für Täter, sowie Sender für das Opfer, wie auch der Ausbau von Frauenhäusern wichtige Schritte.
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig kündigte ebenfalls an, dass Opfer häuslicher Gewalt ein Recht auf psychosoziale Prozessbegleitung bekommen sollen.

In Spanien dient die elektronische Fussfessel bereits seit 2009 als Überwachungsinstrument bei häuslicher Gewalt.
Seit ihrer Einführung gab es keinen Frauenmord mehr an Frauen, die diese System benutzen.

Schutz für von Gewalt bedrohte Frauen bietet in unserer Region das Frauenhaus in Coburg.
Ruft eine Frau dort an und bittet um Hilfe, wird sie telefonisch beraten.
Ist die Situation akut, wird ein Treffpunkt vereinbart, wo sich eine Mitarbeiterin mit der Frau trifft.
Die Adresse des Frauenhauses wird zum Schutz der dort lebenden Frauen vorher nicht bekannt gegeben.

Fast ein Jahr ist seit dem Umzug in das neue Frauenhaus in Coburg vergangen.
Die Arbeitssituation hat sich deutlich verbessert.
Beratungsgespräche können nun häufiger und ungestört stattfinden.
Währenddessen können die Kinder im großzügigem Kinderzimmer adäquat betreut werden.
Für die Frauen im Haus hat sich die Wohnsituation spürbar entspannt.
Für jede Frau und ihre Kinder steht nun ein eigenes Bad zur Verfügung.
Für die Kinder ist sowohl im Innen- wie auch im Aussenbereich mehr Platz zum Spielen.
Auch das Jugendzimmer wird rege genutzt.

Diese gute Arbeit kann nur durch die Unterstützung treuer Mitglieder, externer Spender, der Kommunen und vor allen Dingen eines leistungsstarken Teams von Mitarbeiterinnen geleistet werden.

Deshalb möchten wir hier heute an dieser Stelle die Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landkreises bitten, in ihrer Spendenbereitschaft nicht nachzulassen, damit diese wichtige Arbeit auch in den nächsten Jahren gut fortgeführt werden kann.

Vielen Dank