Durch unsere Unterstützung der Mutter-Kind-Gruppe (MUKI e.V.) konnte die Betreuung von Kindern ein Stück mehr gesichert werden.“ Erfreut verkündete Kreisrätin Petra Zenkel-Schirmer zu Beginn der jüngsten Arbeitssitzung der Frauenliste (FL) Stadt und Landkreis Kronach, dass der MUKI e.V. durch den Landkreis Kronach eine Erhöhung des Zuschusses auf 2000 EUR jährlich gewährt wurde. Neben der Bewältigung zusätzlicher Kosten könnten dort nun weitere Hilfsangebote für Familien, Alleinerziehende, ADHS-Gruppen etc. geschaffen werden. Teilweise seien solche schon gestartet und würden gut angenommen. Andere Einrichtungen aus dem Kinder– und Jugendbereich begrüßten diese Entwicklung. „Hier sind schon konkrete Vorstellungen in der Kooperation in Ausarbeitung“, so Zenkel-Schirmer.
An der Lucas-Cranach-Schule in Kronach seien durch die Einführung der offenen Ganztagsschule (OGTS) 100 Plätze zur Schulkinderbetreuung geschaffen worden, berichtete Silke Wolf-Mertensmeyer, Vorsitzende der FL. Erfreulicherweise wurde mit deren Einführung ein Angebot zur Ferienbetreuung in den Oster-, Pfingst- und Sommerferien für die Kinder der OGTS durch die Stadt Kronach geschaffen. Ob dieses 5-wöchige Angebot für die Familien ausreiche, werde sich in der Praxis zeigen.
Laut Martina Zwosta, Stadträtin der FL, sei ein ausschlaggebender Grund für den Zuzug von Familien eine gesicherte Kinderbetreuung. Immer wieder erreichten die FL Hilferufe von Familien über zu wenig verfügbare Plätze in Kindertagesstätten im Stadtgebiet Kronach.
Angesprochen wurde auch das Thema Bereitschaftspraxis. Auf Nachfrage erklärte Wolf-Mertensmeyer: „Die Einrichtung einer Bereitschaftspraxis an der Helios-Frankenwaldklinik Kronach wurde bereits vor fünf Jahren durch die Kassenärztliche Vereinigung (KVB) mit der damaligen Geschäftsführung des Rhön-Klinikums diskutiert.“ Aus Sicht vieler Hausärzte würde dies aber keine Verbesserung der medizinischen Versorgung mit sich bringen. Die Belastungen der diensttuenden Ärzte würde sich erhöhen.
Durch den Verlust von mehreren Arztsitzen im Landkreis sowie die Altersstruktur unserer Ärzte sei die Einsatzfrequenz für die noch wenigen diensttuenden Ärzte enorm hoch. Es sei zu erwarten, dass weitere Ärzte aus Altersgründen oder Krankheit in absehbarer Zeit nicht mehr am Bereitschaftsdienst teilnehmen können. Für Patienten bedeute das unzumutbare Wartezeiten. Hier müsse die KVB aufgerufen werden, zeitnah eine Lösung zu finden.
Der Einfluss durch die Kommunalpolitik sei nur begrenzt. Unterstützt werden könne der Zuzug von Ärzten aber, indem man den Landkreis Kronach für junge Ärzte und deren Familien attraktiver mache.
Zum Abschluss berichtete Petra Zenkel-Schirmer aus der jüngsten Kreistagssitzung. Einziger Punkt sei die „Weiterentwicklung der von Sabel geführten FOS am Rennsteig in Ludwigsstadt“ gewesen. Das Privatunternehmen Sabel habe den Landkreis ultimativ vor die Wahl gestellt: eine FOS in Kronach oder keine FOS von Sabel mehr im Landkreis! Es sei Tatsache, dass das Privatunternehmen Sabel und nicht der Landkreis Kronach das Heft bei der Standortauswahl in Händen halte. Aufgrund dessen stimmten die FL-Kreisrätinnen Maria Gerstner und Petra Zenkel-Schirmer für die weitere FOS-Installation in Kronach. Hedwig Schnappauf, Kreisrätin aus Teuschnitz stimmte dagegen. Für Schnappauf habe Ludwigsstadt eine weitere Chance verdient, vor allem in Anbetracht der bevorstehenden und sehr wahrscheinlichen staatlichen Anerkennung. Die Hoffnung auf eine spätere Zweigstelle in Ludwigsstadt befürworteten alle drei Kreisrätinnen. swm