Mit großer Freude über die erste Präsenzsitzung nach mehrmonatiger Pause begrüßte die Vorsitzende der Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach, Silke Wolf-Mertensmeyer, eine große Anzahl Frauen im Gasthaus Fillweber, Neukenroth. Sie nutzte diese Gelegenheit, zwei Frauen, Verena Alt und Gisela Rebhan, Geburtstagsgeschenke zu überreichen.
Kreisrätin Petra Zenkel-Schirmer und die Teuschnitzer Stadträtin Hedwig Schnappauf berichteten von zwei Anträgen, die sie an Landrat Klaus Löffler gestellt hatten. Bei einem offiziellen Gespräch mit den jeweiligen Ansprechpartnern aus den Sachgebieten konnten vor kurzem Details erläutert und die weitere Vorgehensweise besprochen werden.
Der erste Antrag befasste sich mit der Einführung einer Streetworkerin für den nördlichen Landkreis. Schon seit zehn Jahren besteht dort eine Selbsthilfegruppe gegen Missbrauch von „Crystal Speed“. Da der Drogenmissbrauch über die Jahre hinweg beängstigende Formen annahm, wurde dies immer wieder von den Mandatsträgerinnen der Frauenliste bei Haushaltsreden des Kreistages angesprochen. Als erste Reaktion wurde inzwischen eine Stelle für aufsuchende Jugendhilfe im Stellenplan des Kreishaushalts geschaffen. Stefan Schramm, Leiter der Jugendhilfe, wies bei der Zusammenkunft auf das aktuelle Projekt „Stadt Land Ich“ hin, das von seiner Abteilung ins Leben gerufen und ausgearbeitet wurde, um die Wichtigkeit dieses Themas zu untermauern. Zielgruppe dabei sind Jugendliche, die nicht in Vereinen oder anderen Organisationen engagiert sind. Dies werde einer der Schwerpunkte und wohl auch die größte Herausforderung der „Mobilen Jugendarbeit“, Angebote für sie zu schaffen. Deshalb werde auch die Bezeichnung „Streetworker“ in „Mobile(r ) JugendarbeiterIn geändert. Die Stelle wird in die Verwaltung des Landratsamtes integriert und mobil je nach Schwerpunkt im Landkreis eingesetzt. Voraussichtlich solle dies in 2022 realisiert werden. „Wir wären dann die Ersten in Bayern, die individuelle „Mobile Jugendarbeit“ als Verbindungsglied zwischen den Generationen anbieten würden.“ so Landrat Klaus Löffler. Beide Vertreterinnen der Frauenliste vertraten die Meinung, dass die Fürsorge für die betroffenen Jugendlichen und deren Familien unseres Landkreises in Händen derer liegt, denen eine positive Entwicklung auf diesem Gebiet wichtig ist.
Erfreut über den zweiten Antrag der Frauenlisten-Vertreterinnen zeigte sich die Kreiskulturreferentin Gisela Lang M.A. , ging es doch dabei um die Ausgestaltung des Landratsamtsgebäudes selbst. Der Antrag wurde zu einem günstigen Zeitpunkt gestellt, da derzeit umfassende Renovierungsarbeiten auch im Innenbereich bis 2024 laufen. Der Vorschlag, die Ausgestaltung durch Künstlerinnen der Region vornehmen zu lassen, stieß sowohl bei ihr als auch beim Landrat auf Wohlwollen. Letzterer äußerte dazu: „Es ist mein Ziel, dass mein Team sich täglich darauf freut, das Gebäude beziehungsweise seine Arbeitsstätte zu betreten.“ Bei der Konzepterstellung dieses Projektes durch Gisela Lang werden Petra Zenkel-Schirmer und Hedwig Schnappauf beteiligt.
Die Teuschnitzer Gruppe der Frauenliste plant für den 02. September 2021 eine Straßenmalaktion, berichtete Beate Schmidt. Wenn Details feststehen, sei dies ein Angebot zur die Ferien-Betreuung.
Für den gleichen Zeitpunkt wird ein sportliches Angebot neben einer weiteren Straßenmalaktion ausgeschrieben von der Aktionsgemeinschaft „Frau-L-Ich“, einer Verbindung zwischen der Vorsitzenden des Jiu-Jitsu Verbandes, Heike Bittner, Küps, und Mitgliedern der Kronacher Frauenliste wie Katrin Klinger, Silke Wolf-Mertensmeyer und Yvonne Müller. Eingeladen sind Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren. Spaß und Verköstigung bei beiden Veranstaltungen sind inklusive, so die Organisatorinnen.
Kreisrätin Maria Gerstner informierte über Ergebnisse im Umweltausschuss. Weiter berichtete sie von der jüngsten Sitzung des Landesverbandes der Frauenlisten Bayern.
Martina Zwosta, Stadträtin der Frauenliste in Kronach, ging rückblickend auf die Beweggründe ihrer Entscheidung zum Antrag „ Bau einer Filiale der Burger King-Kette in Kronach“ ein. Vor allen Dingen die Sorge um wachsende Müllberge, da auch im Innenbereich nicht auf Einweggeschirr verzichtet werde, habe sie zu der Ablehnung des Antrages in der Ausschusssitzung bewogen. Weiter begründete sie ihre Entscheidung damit, dass es sich bei dieser Kette um ein Franchise Unternehmen handelt, das seine Restaurants an private Unternehmer verpachtet, die wiederum an keine Tarifverträge gebunden seien. Regionale Produkte entfielen ebenso wie Bioqualität. Einige der Frauenlisten-Frauen folgten ihr in diesen Argumenten, während die meisten dem Bau der Fast-Food-Filiale auch eine positive Seite abgewinnen konnten: ein Treffpunkt für junge Menschen mit begrenztem Budget.
Bedauernd äußerte sich Martina Zwosta dazu, daß ihr Antrag auf Erstellung einer Gestaltungssatzung für die Stadt Kronach bislang noch nicht weitergehend behandelt wurde. Ihre Rückfragen wurden bis dato nicht berücksichtigt. Dennoch hofft sie auf ein Fortschreiten der Beratungen, da innerhalb der Stadt einige wichtige gestalterische Entscheidungen anstünden: Entscheidungen über Bestehen oder Vergehen der baulichen Substanz der „Crana Historica“.